Aus der Praxis

Ortung von Leitungen: Magnetfeldortung

Mehr als drei Millionen Kilometer erdverlegter Leitungen existieren bisher allein in Deutschland. Die durch Ausfall und Störungen anfallenden Kosten sind enorm. Aus diesem Grund ist es wichtig, exakte Informationen zu bekommen. Hier kann der Einsatz moderner Ortungssysteme helfen.

Bei der Ortung von metallischen Leitungen (Magnetfeldortung) unterscheidet man in Abhängigkeit von den zu ortenden Signalen die passive und die aktive Ortung. Werden Signale geortet, die sich bereits auf einem Leiter befinden, hier beispielsweise der Rohrleitung, spricht man von der passiven Ortung.

Anders bei der aktiven Ortung, bei der von einem Sender ein Signal auf dem zu untersuchenden Leiter erzeugt wird. Mit dieser Art der Ortung ist auch das Bestimmen der Verlegetiefe kein Problem mehr. Dies ist auch in einem schwierigen Umfeld möglich, das heißt wenn mehrere Leiter vorhanden sind oder aus einem Kabelbündel ein bestimmter Leiter zu identifizieren ist.

Als Magnetfeldortung bezeichnet man die Ortung von elektromagnetischen Wechselfeldern. Diese Feldlinien des elektromagnetischen Wechselfelds breiten sich konzentrisch um den Leiter aus.

Ein Ortungsgerät erkennt also Leitungen und Kabel nicht direkt. Geortet wird stattdessen das elektromagnetische Wechselfeld, welches sich um einen stromdurchflossenen Leiter bildet. Damit lassen sich erdverlegte metallische Leiter, Kabel und Rohrleitungen exakt auffinden. Der Empfang beruht auf dem Prinzip der elektromagnetischen Induktion. Das elektromagnetische Wechselfeld erzeugt ein Signal beim Ortungsgerät. Mithilfe von Spulen, die sich in dem Empfänger des Ortungsgeräts befinden, werden die Signale dann akustisch, analog oder digital angezeigt.

Für das sichere Arbeiten in unbekanntem Umfeld gilt also: Aktuelles Planwerk der Netzbetreiber plus Ortung – bevor gebaggert wird!

Siehe auch: Passive Ortung >>>
Aktive Ortung >>>