Am 12. März 2025 fand in Bad Hersfeld vom TÜV-Hessen ein eintägiger Erfahrungsaustausch mit Gasversorgern und -netzbetreibern statt. Auch der VST war vertreten und trug zum Veranstaltungsprogramm bei. Mario Stötzer, Ohra Energie / stellvertretender Vorsitzender des VST, und Jan Syré, politischer Sprecher des VST in Berlin, stellten den aktuellen Stand des KRITIS-Dach-Gesetzes und dessen Auswirkungen auf die Netzbetreiber vor.

Unter dem provokativen Vortragstitel „KRITIS DachG: Alles muss versteckt sein – oder die Selbstverteidigung der Versorgungsnetzbetreiber“ stellten sie deutlich klar, dass nicht alle Netzanlagen – egal ob Gas- oder Stromnetz – zu 100 Prozent ‚physisch‘ zu schützen sind. Mario Stötzer fasste das in dem signifikanten Satz zusammen: „Wo unsere Safety- und Security-Möglichkeiten enden, muss die Resilienz anfangen.“ Der Vortrag stellte zudem heraus, dass es bei dem Gesetz sowie den durchaus offenen Anforderungen der Bundesregierung einigen Nachbesserungsbedarf gibt.
„Ein erheblicher Schwachpunkt ist sicherlich, dass alle Betreiber von kritischen Infrastrukturen, wie beispielweise Energieversorger, Netzbetreiber, medizinische Versorger wie Krankenhäuser oder Pharmahersteller usw., in einem einzigen Gesetz zusammengefasst sind“, so Jan Syré. Denn damit haben viel zu viele Bundesministerien sowie deren nachgelagerten Bundesämter bei einer zurzeit unklaren Koordinationslage Mitsprachemöglichkeiten – was wiederum für Unklarheit und Unsicherheit bei den betroffenen Unternehmen sorgt.
Mario Stötzer: „Für uns als VST eröffnet sich hier ein neues weites und noch nicht absehbares Themenfeld, das wir bearbeiten müssen für unsere Mitglieder.“
