Am Montag, 16.12.24 gab es für den VST den letzten Präsenztermin des Jahres vor Ort in Berlin. Im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Abteilung Digitale Anwendungen, referierten Heike Böhmer, Leiterin des Instituts für Bauforschung, Hannover, und Jan Syré, VST, über das Thema „Kosten bei Bauschäden im Tiefbau im Versorgungsnetzbereich“.
Dabei zeigten sie auf, dass mit der Reparatur der Schäden der Versorgungsinfrastrukturen in der Baugrube nur ein geringer Teil der Gesamtschäden behoben ist – da die Folgeschäden, beispielsweise durch den Ausfall von Strom, Gas oder Internet, dabei noch nicht betrachtet sind. Und die Folgeschäden können beachtlich sein, fällt bei einem Gewerbegebiet die Energieversorgung für längere Zeit aus. Unsere Wirtschaft und auch das Privatleben benötigen zu jeder Zeit Energie, Telekommunikation und Internet für das reibungslose Funktionieren.
Heike Böhmer zeigte auf, wodurch die meisten Schäden entstehen und wie hoch die Zahl der bei den Versicherungen gemeldeten Schadensvorkommnisse über die letzten Jahre war. Dabei wurde klar, der Aufwand für die Schadenfälle steigt zurzeit (auch aufgrund der gestiegenen Zahl der Baustellen) kontinuierlich an. Jan Syré machte deutlich, welche Art von Folgeschäden zur Schadenssumme „in der Baugrube“ hinzukommen und wie diese sich zu einem erheblichen Kostenblock summieren können.
Klar wurde bei dem Vortrag auch, dass innovative Baumethoden und moderne Detektionstechnologien schon im Vorfeld der Baumaßnahme dazu beitragen können, dass Schäden vermieden werden können. Auch ein zentrales Register aller Netzbetreiber könnte hier gerade für die Bauwirtschaft erhebliche Vorteile bei Planung und Durchführung der Baumaßnahme bieten. Geplant ist, die Gespräche mit weiteren Fachbereichen im BMDV im kommenden Jahr 2025 fortzusetzen, um weitere Aspekte für den sicheren Ausbau der deutschen Versorgungsinfrastrukturen zu diskutieren.