Bei Jubiläumsveranstaltung „50 Jahre paritätische Kommission: Fachtagung – Straßennutzung durch öffentliche Ver- und Entsorgungsleitungen“ im Bundesministerium für Digitales und Verkehr BMDV in Berlin am 6. November 2024 auch der VST durch seinen Vorsitzenden, Ulrich Huber (Netze BW) sowie Jan Syré (pol. Sprecher) vertreten.

Im Fokus der Vorträge stand dabei der Schutz der Bestandsinfrastrukturen im Versorgungsbereich von Gas, Wasser, Strom etc. bei Bauarbeiten im öffentlichen Straßenbereich. Die Vertreterin der Autobahn GmbH stellt vor, welche Mammutaufgaben angesichts der mehreren Tausend Kilometer Bundesfernstraßennetz dabei allein auf dem Gebiet der Planung und Vorbereitung von Neubau- und Reparaturmaßnahmen zu stemmen sind.
Welche rechtlichen Vorgaben und Regelwerke greifen, wenn Bauarbeiten im Straßenbereich stattfinden, stellte eine Vertreterin des BDEW vor. Und seitens der Gütegemeinschaft Leitungstiefbau GLT wurde ein bundesweites Leitungskataster gefordert, damit Baufirmen schneller einen Gesamtüberblick der unterirdischen Versorgungsleitungen erhalten.
Henning Stegemerten, vom VST Mitgliedsunternehmen Gasunie Transport GmbH in Hannover, gab allerdings zu bedenken, dass ein einzelner Datenpool sämtlicher Versorgungsleitungen in Deutschland zurzeit nicht denkbar sei, da die Gewährleistung bezüglich der Aktualität des Planmaterials auf Seiten der betreffenden Netzbetreiber läge und somit hier schon rechtliche Vorgaben ein Kataster verhindern würden. Sollte es also ein zentrales Portal geben, sei das für die Garantie der kontinuierlichen Aktualität verantwortlich – hier allerdings sehe man keinen Verantwortlichen im Bund, der diese Aufgabe übernehmen könne.
Vorstellbar sei hingegen ein zentrales Register aller Netzbetreiber in Deutschland, in dem die jeweiligen Versorgungsgebiete oder Korridore der Transportnetzbetreiber großflächig hinterlegt seien. Hier könnten die Anfragenden (Baufirmen, Planer) dann Adressen und Ansprechpartner bei den betroffenen Netzbetreibern erhalten und im Rahmen der Erkundigungspflicht bei denen dann Detailpläne anfordern. Eine Forderung, die der VST schon seit längerer Zeit unterstützt (Siehe Positionen/Netzbetreiberregister)
Bilateral wurde dann im Nachgang der Veranstaltung ein weiteres Treffen zwischen GLT und VST ins Auge gefasst, um auszuloten, welche Anforderungen und Möglichkeiten es für ein solches Portal geben kann.