Das 450 MHz-Netz – exklusiv, bundesweit, physisch autark

Das 450 MHz-Netz ist ein bundesweites, exklusives und physisch autarkes Funknetz mit besonderem Fokus auf kritische Infrastrukturen. Es bietet Netzbetreibern in Energie, Wasser und Telekommunikation eine zuverlässige, sichere und zukunftsfähige Kommunikationsplattform.

Kritische Infrastrukturen im Wandel – zentrale Herausforderungen

Regulatorik

Die Anforderungen an Betreiber kritischer Infrastrukturen steigen kontinuierlich. Neue Vorgaben wie die KRITIS-Dachgesetze, die NIS2-Richtlinie und die CER-Richtlinie setzen höhere Standards für Sicherheit, Resilienz und Nachweisführung.

Dezentralisierung

Die Energiewende führt zu immer mehr Einspeisepunkten aus erneuerbaren Quellen. Das erhöht die Komplexität von Netz- und Systemsteuerung erheblich und stellt neue Resilienzanforderungen an Betreiber.

Digitalisierung

Der flächendeckende Smart-Meter-Rollout, der Ausbau von Smart Grids sowie die IoT-Integration vernetzen Anlagen, Endgeräte und Steuerungssysteme stärker als je zuvor. Damit steigen sowohl die Effizienzpotenziale als auch die Anforderungen an sichere Kommunikation.

Systemische Risiken

Neben technologischen und regulatorischen Veränderungen nehmen auch externe Gefahren zu: Cyberangriffe, physische Angriffe auf Infrastrukturen und Umweltbedrohungen durch Extremwetterereignisse stellen eine wachsende Bedrohung für die Versorgungssicherheit dar.

Sicherheit und Verfügbarkeit

Das 450 MHz-Netz ist speziell auf die Anforderungen kritischer Infrastrukturen zugeschnitten und bietet eine einzigartige Kombination aus Sicherheit, Resilienz und bundesweiter Abdeckung:
  • Sprach- und Datenkommunikation: Ideal für hochverfügbare und ausfallsichere Dienste im gesamten Bundesgebiet.
  • Leistungsfähigkeit: Nutzung standardisierter Mobilfunktechnik mit modernsten Sicherheitsstandards.
  • Hohe Systemverfügbarkeit: Notstromversorgung an Basisstationen von bis zu 72 Stunden.
  • Autarke Netzinfrastruktur: Physisch unabhängiges Funknetz mit erhöhter Ausfallsicherheit.
  • Bundesweite Netzabdeckung: Vollständige Versorgung bis Mitte 2026.
  • Anwendungspriorisierung: Steuerung und Kommunikation nach Kritikalität, mit höchster Priorisierung in Krisensituationen.
  • Langfristige Sicherheit: Die Bundesnetzagentur hat die 450-MHz-Frequenz der 450connect exklusiv bis 2040 zugeteilt.

Technologischer Hintergrund: Was ist 450 MHz?

Die 450 MHz-Technologie nutzt das 450-Megahertz-Frequenzband für drahtlose Kommunikation. Im Vergleich zu klassischen Mobilfunkfrequenzen zeichnet sie sich durch eine einmalige Kombination aus Reichweite, Durchdringungskraft und Stabilität aus. Damit eignet sich das Netz ideal für Betreiber weitläufiger, oft schwer zugänglicher Anlagen.

Einsatzgebiete: Energie, Wasser, Telekommunikation

  • Energie- und Wasserversorgung: Steuerungs- und Überwachungsdaten zwischen Leitstellen und dezentralen Anlagen (z. B. Umspannwerke, Pump- oder Messstationen).
  • Telekommunikation: Sprach- und Datenkommunikation in Regionen mit besonderen Anforderungen an Netzstabilität, insbesondere im ländlichen Raum.
  • Smart Metering & Digitalisierung: Sichere Anbindung von Zählern, Sensoren und IoT-Geräten in Versorgungsnetzen.

Vorteile für Netzbetreiber

  • Zuverlässigkeit: Stabile Verbindung auch unter schwierigen Bedingungen, weniger störanfällig als höherfrequente Systeme.
  • Sicherheit: Exklusiv für kritische Kommunikationsdienste reserviert und physisch autark betrieben – hohe Ausfallsicherheit und Schutz vor unbefugtem Zugriff.

Praxisbeispiele: Wer nutzt das Netz?

Anwender sind vor allem Betreiber von Strom-, Gas-, Chemie-, Öl- und Wassernetzen sowie Telekommunikationsunternehmen. Sie setzen das 450 MHz-Netz für:

  • Fernsteuerung und Überwachung technischer Anlagen,
  • Anbindung von Smart-Meter-Systemen,
  • Sprach- und Datenkommunikation in entlegenen Regionen.

In Deutschland entstehen aktuell zahlreiche Projekte, bei denen das 450 MHz-Netz als digitales Rückgrat der Versorgungsnetze aufgebaut wird.

Resilienz in Krisenfällen

Eine besondere Stärke zeigt sich im Notfall: Bei Naturkatastrophen, Stromausfällen oder Cyberangriffen ermöglicht das physisch autarke 450 MHz-Netz eine unabhängige und stabile Notfallkommunikation. Netzbetreiber bleiben handlungsfähig, können Fehler lokalisieren und Maßnahmen koordinieren. Damit leistet die Technologie einen zentralen Beitrag zur Resilienz kritischer Infrastrukturen.

Ausblick

Mit Digitalisierung, Energiewende und wachsendem Sicherheitsbedarf steigt die Bedeutung robuster Kommunikationslösungen. Das 450 MHz-Netz wird künftig eine Schlüsselrolle spielen – etwa bei der Integration erneuerbarer Energien, dem Ausbau intelligenter Netze (Smart Grids) und der Umsetzung neuer regulatorischer Anforderungen.

Fazit

Das 450 MHz-Netz ist mehr als nur eine Funklösung: Es ist das Rückgrat für die sichere, effiziente und resiliente Kommunikation kritischer Infrastrukturen. Exklusiv, bundesweit und physisch autark bietet es Netzbetreibern ein hohes Maß an Zuverlässigkeit, Reichweite und Sicherheit – heute und in Zukunft.

Es leistet einen entscheidenden Beitrag zur Resilienz kritischer Infrastrukturen – insbesondere in Krisenfällen. Mit Blick auf die Zukunft bleibt die Weiterentwicklung und Integration dieser Technologie eine zentrale Aufgabe für alle Akteure im Bereich der Versorgungsnetze.

Die zentralen Vorteile im Überblick:

  • Eigenes, exklusives Netz für Betreiber kritischer Infrastrukturen
  • Flächendeckende Versorgung, 72 Stunden schwarzfallfest
  • Zukunftsweisende Partnerschaft für die Energiewende
  • BSI-konforme IT-Sicherheit mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
  • Keine Abhängigkeit von öffentlichen Netzen – Ausfallrisiken minimiert
  • Bundesweite Gruppenkommunikation bei Schadensereignissen